Geld ist eine Illusion, die grosse Kräfte freisetzt

Geld und Reichtum sind in dreifacher Hinsicht eine bemerkenswerte Illusion. 1. ist Geld keine natürliche Ressource, sondern Material bestehend aus Papier, das ansich keinen Wert hat. 2. wird das meiste Geld heute gar nicht mehr gedruckt, sondern der Einfachheit halber schlicht erfunden, wie z.B. Kredite oder Börsenwerte. Auch Überweisungen finden real als Geldtransporte gar nicht statt. Warum sollte man auch etwas transportieren, was es gar nicht gibt. Nichtsdestotrotz setzt diese (allen bekannte?) Illusion enorme Kräfte frei.

Je reicher Menschen werden, desto selbstverständlicher wird ihr Erfolg, und je mehr Erfolg sie haben, für umso intelligenter halten sie sich und umso höher fühlen sie sich fliegend. Es ist diese Dynamik, die unverhältnismässig reiche Menschen oft komplett einnimmt. Wenn du reich bist, hast du das Gefühl, dass du alles tun kannst. Alles. 

Früher haben Herrscher eine Pyramide gebaut und sind in die Geschichte eingegangen. Heute bauen weitestgehend noName-Reiche alles mögliche, und das zehnmal. Du willst ein ganzes Stadtviertel bauen? Dann baust du halt ein Stadtviertel. Oder du schickst wie Musk mal ein Auto ins All. Hmm, ein Auto ins All schicken - könnte das nicht jeder denken und phantasieren?! Bei wie vielen Kneipenabenden oder kleinen Kiffervergnügen werden wohl genau solche Ideen voller Leidenschaft und Begeisterung von ganz normalen Leuten gesponnen? Manche haben so viel Phantasie sogar nüchtern, hat man auch schon von gehört.

Erfunden wird Geld weltweit strukturiert, aber unkontrolliert. Und natürlich erfinden es auch nur die, die's grad so 'brauchen'. Darunter viele Bankster und Finanzjongleure. Was die Neureichen mit den Herrschern von einst verbindet ist das gleiche Gefühl von Erhabenheit, unschlagbar zu sein. Vielleicht so wie die Leute von BlackRock, die mehr Geld(Illusion) verwalten, als Deutschland, England und die USA zusammen. Je mehr Geld jemand macht, desto stärker wird das Gefühl, jemand ganz grosses und besonderes zu sein. Wenn du sehr reich bist, kannst du sogar Schulden machen, viel mehr als du Geld hast. Nein, du musst sogar Schulden machen. Hoch verschuldet und trotzdem reich - die 3. und frechste Illusion. So wie Trump, der mal mit ein paar Milliarden USD verschuldet war. Aber worauf ich hinaus will ist, spürbar zu machen, wie es sich anfühlt reich und mächtig zu sein, eine Empathie dafür zu entwickeln, alles machen und schaffen zu können. ALLES. Was immer es auch ist, ob es stimmt oder nicht, ob es gut ist oder schlecht. Dieses ALLES treibt dich an. Du fühlst dich unbezwingbar.

Wegen einer ausgedachten Illusion, einem schlichten Imitat von Nichts.

Keine Drogen, kein Anabolika, kein Energizer, keine Hirn-OP, keine Genmanipulation - nein, es ist nur eine Illusion, die die Menschen schneller höher weiter und intelligenter zu sein glauben lässt.

Illusioniertes Geld als Viagra der Welt - wenn das nichts magisches hat...

Ist diese Identifikation erstrebenswert? Kokain immerhin ist real, aber Geld ist ein Koks-Placebo, und erfundenes Geld ist ein Placebo, das man noch nicht einmal mehr einnimmt. Gibt es nichts anderes als Drogen oder ausgedachte Placebos, was Kräfte von Grösse und Erhabenheit in uns weckt, vielleicht sogar Weisheit? Etwas, das sich genauso gut anfühlt, nein, besser sogar?! Und was vielleicht gesünder ist als Grössenwahn? Geld übrigens, von dem kein Mensch mehr etwas weiß, wenn überall der Strom ausfällt. Und dann? Was ist dann unser Antrieb, wenn Geld wegfällt, für alle?

Wenn ohne nenneswerte Tauschmittel die Entwicklung der Menschheit zwangsläufig getragen ist von dem frei und willigen Einsatz der ganzen Gemeinschaft, wie sähe unsere Welt dann aus? Könnte man Habgier, Machtsucht und Krieg ausrotten, ohne Geld? 

Was ist mit Visionen? Heilung, Welt umsegeln, Fliegen, Farbfernsehen, Mondlandung, künstliche Hüftgelenke, laufende Ersatzbeine? Sind Visionen Geld oder Geist entsprungen? Brauchen wir ein Placebo, oder können wir die Kräfte auch ohne aktivieren? Wenn es kein Geld gäbe und alle frei und willig produktiv und schöpferisch wären, gäbe es mehr oder weniger Anerkennung, mehr oder weniger wahr gewordene Visionen, hätten mehr oder weniger Menschen Höhenflüge?

Zugegeben - Geld ganz abzuschaffen, das mag ich persönlich ja ganz pragmatisch finden - in der Welt wird es wohl auf wenig gleichschwingende Ohren stoßen. Aber ist diese Vision wirklich so verrückt? Wie wäre es denn anders herum - angenommen, es hätte nie Geld, nie einen Tauschmittelersatz gegeben, die freiwillige Wirtschaft würde leidlich funktionieren und ich würde jetzt daher kommen und sagen "Hey Leute, lass uns doch einen Identitäts- und Intelligenzmaßstab ausdenken, also ein Tauschmittel erfinden. Geld! Am besten aus Papier, dann ist es nicht so schwer zu tragen. Aber (ich spul mal vor) das meiste Geld erfinden wir (=ein paar privilegierte Personen und Insitutionen) komplett. Wir denken uns Geld aus, soviel wir wollen!".   Für was würde man mich denn dann halten?


 

Verändert Geld das Verhalten von Menschen? Monopoly mal anders... nämlich wie im wahren Leben

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Ungleichland 3/3 - Macht  WDR 30.5.2018