Irrtum Steuergerechtigkeit (3 Min)

Für wen die Vorstellung von einer Welt ohne Tauschmittel zu groß ist, wie wär es damit:

1. Alle hohen (weisen?) Führungskräfte bekommen ein gesundes, attraktives Grundeinkommen.

2. Je niederer eine Arbeit ist, desto mehr Geld verdient man.

3. Dienst am Menschen wird immer gut honoriert.

 Wie würde eine solche Welt aussehen?

 

Wunderheilmittel Steuerumverteilung? Zu schön um wahr zu sein, aber wahrscheinlich ein großer Irrtum. 

      Status Quo: Die Bevölkerung erarbeitet und erwirtschaftet alles und sie ist gleichermaßen Kunde ihrer eigenen Produktivität. Unternehmen sind die Schleusen, in denen das Produkt von der Herstellung zum Gebrauch wechselt. Nach Einnahmen (Umsatz) entstehen Kosten, es verbleiben Gewinne, darauf entfallen Steuern, zuerst für die Unternehmen und dann für die Gesellschafter. Auch diverse Kosten des Unternehmens generieren dem Staat Steuern, wie z.B. die Gehälter. Steuern sind also Finanzmittel, die eingenommen, verteilt und ausgegeben werden, nachdem die zugrunde liegenden Gelder von der Gemeinschaft erwirtschaftet wurden. Soweit so gut. Nun scheint es naheliegend, Steuern als Mittel zu nutzen, die Schere zwischen Arm und Reich aufzuhalten, bestenfalls sogar zu schließen. Weniger Steuern hier, mehr Steuern dort, simsalabim und (fast) alle sind happy. Insbesondere durch höhere Unternehmenssteuern, Spitzensteuersätze, Erbschaftssteuer, Vermögenststeuer, Reichensteuer und wie sie alle heißen. Die Steuer-Mehreinnahmen sollen dann der Bevölkerung zugute kommen.

Hier liegt der erste grobe Fehler, wenn auch nicht der gröbste. Steuer-Mehreinnahmen werden über Erleichterungen und kryptischen Sonder-regelungen häufig an Unternehmen zurückgeführt und sogar vergrössert (irgendwo muss die Schere ja herkommen!). Oder sie fließen in höhere Kriegsetats (Kampfwirtschaft) und anderen Unsinn - mit den Staatsdienern ist es nämlich auch nicht anders als in der Gastro:

Nehmen wir illusorisch trotzdem mal an, dass der Staat oh Wunder die Steuern fokussiert für die Gemeinschaft einsetzen würde = halbwegs heile Weilt, läuft, Haken dran. Mit und ohne Haken bleibt trotzdem die Frage, was höhere Unternehmer/ns-Steuern für all die Unternehmer bedeuten. Einfache Antwort: Geringere Gewinne, für die Firma und privat. Das ist doof, findet der Unternehmer. Was unternimmt er dagegen? Er erhöht die Preise. Abgesprochen und unabgesprochen, mit und ohne Kartellbetrug, mit und ohne Unterstützung des Bundeskartellamtes.

legal, illegal, ganz egal.

Genauso ist es mit Gehaltserhöhungen. Unternehmer müssten nach Gehaltserhöhungen theoretisch auf Gewinne verzichten. Das führt zum gleichen Effekt: Preiserhöhungen. Weil 'kein' Unternehmer auch nur für 5 Pfennig auf seine Gewinne verzichten möchte. Wir bezahlen also über die neuen Preise unsere eigene Gehaltserhöhung. Merkt ja keiner. Hat man sich früher an Gehältern dumm und dämlich gespaart, wo es möglich war, haben die meisten Unternehmer erkannt, dass die Luft nach oben viel größer ist. Da wird auch nicht so viel diskutiert, wie bei Gehaltskürzungen. Und was verstehen die Menschen schon von Inflation und dass die durch Reichtum verursacht ist. Im Allgemeinen doch noch weniger als von Aktien. 

Es ist die Gemeinschaft, die alle Produktionsergebnisse herstellt, sortiert, deklariert, verwaltet und verkauft und am Ende ist es ebenso die Gemeinschaft, die alles auch wieder einkauft und bezahlt, ob nun direkt (Brötchen) oder indirekt (Straßen). Die Menschen verkaufen und kaufen, der Unternehmer scheffelt, das ist der Lauf der Dinge. Tatsächlich liegen bisher die Stellschrauben, wieviel Geld an wen verteilt wird, maßgeblich bei den Unternehmern und schon lange nicht mehr in der Politik. So manchen Unternehmern und auch einigen Politikern ist das durchaus bewusst, aber nicht allen. Es ist eine Mischung aus Eigendynamik der letzten 20-30 Jahre und bewusster Manipulation. Leider überwiegt letztere mittlerweile deutlich. Weltweit übrigens. Von der Illusion des Geldes, dem Krebsgeschwür (nicht dem Heilmittel) Kapitalismus und von freier Marktwirtschaft will ich gar nicht reden. Letztere ist gefangen und gefoltert. Reich wird man heute nicht mehr mit Arbeit, sondern nur noch mit Kapital. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Double up! Stehlen und Erfinden :)

Erkenntnis?

Schon gar nicht, seitdem Geld überwiegend und recht willkürlich erfunden wird. Da wird es auch ganz egal sein, welche schönen Namen wir neuen Steuern oder Verteilungsmeschanismen geben, selbst das Bedingungslose Grundeinkommen wird uns nicht retten. Mit einem BGE werden erstmal alle einem mittleren Kaufwahn erliegen - einem Schub an Konsumsucht, halleluja. Die Unternehmer freuts. Und macht sie noch reicher. Es werden wieder die Preise erhöht werden, höher und höher. Macht doch Sinn, wenn alle so viel mehr Geld haben. Ausserdem möchte der Unternehmer wegen so einem BGE ungerne auf seinen Abstand zum Mob verzichten. Bei der Gelegenheit möchte ich eindringlich auf etwas hinweisen: Unternehmer sind keine Ausserirdischen, jeder könnte Unternehmer sein und der Verlockung erliegen.

Dennoch braucht es unabdingbar ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Warum steht hier. Weil wir dringender denn je einen Bewusstseinsschub brauchen. Und das BGE kann uns dabei helfen. Aber es ist kein Wunderheilmittel und birgt auch grosse Gefahren. Steht auch hier. Was draus machen, das liegt wie immer an der Gemeinschaft, nie an wenigen einzelnen.

  1. Das Erwirtschaftete muss WÄHREND des Erwirtschaftens verteilt werden, und natürlich besser, denn es gibt keinen Grund, Unternehmern an den Wendepunkten besonderen Reichtum zuzuteilen, siehe MiG. Oder sogar vorher, da muss man mal ein bisschen seine Phantasie bemühen. Anstatt einem Mindestlohn könnte man jedem VerkaufsPreis einen Verteilungsschlüssel zuordnen (Unternehmern : Mitarbeitern), und der darf nicht weit auseinander liegen. D.h. wenn du etwas kaufst, ist beim Kauf deklariert, wie dieses Stückchen verteilt werden wird.
  2. Zweitens: Natürlich dürfen die Unternehmer weder die Preise noch die Verteilung bestimmen. Das ist die wahre Herausforderung. Egal, wie sich Arbeit verändert und wie die Arbeit Zukunft aussieht.
  3. Höchstlohn, nur so ist die Schere zw. arm und reich jemals aufzuhalten

Diese Herausforderung ist jetzt schon existenziell, aber sie wird noch wichtiger, wenn wir uns den Punkt Arbeit & Avatare angucken. Sollten wir uns tatsächlich auf einem technischen Niveau befinden, wo in Bälde die Technik den Menschen mehr Arbeit abnimmt, als wir uns heute vorstellen können, spätestens dann darf Honorierung nicht mehr an Arbeit gekoppelt sein. Wenn wir an Arbeits-Lohn festhalten würden, aber immer weniger Menschen hätten Arbeit, hätten wir bald keine Bürger mehr, die etwas kaufen können. Das würde den Wirtschaftskreislauf lahmlegen. Game over. Es sei denn, man möchte das gemeine Volk gänzlich abkömmlich machen und Avataren auch den Konsum übergeben.

Möglicherweise täuschen wir uns jedoch und Industrie 4.0 vernichtet genauso wenig Arbeitsplätze wie Industrie 1.0 - 3.0. Insbesondere Anfang des letzten Jahrhunderts dachte man, es gäbe wg. der neuen Technik (Fließbandarbeit) schnell nicht mehr genug Arbeit für die Menschen. Das Gegenteil stellte sich heraus, lediglich die Art des Arbeitens und die Aufgaben änderten sich. Das ist bis heute so geblieben. Und vielleicht wird das auch mit Industrie 4.0 so sein. Trotzdem müssen wir uns natürlich fragen, ob wir dieses rückständige Gutsherren-Unternehmertum wirklich weiterführen wollen, denn am Tagesende führt es (ES = Kapitalismusmonster) immer zu Krieg und zu nichts anderem.
Der Bevölkerung ein angenehmes Taschengeld einzuräumen (BGE, Futter für die Meute?), wird am Anfang sicher Freude bereiten, aber bereits mittelfristig ist das ein Spiel, das wenig mit wahrer Menschenwürde und Respekt auf Augenhöhe zu tun hat. Auch 1000€ im Monat für jeden werden Habgier und Machtmißbrauch nicht lange aufhalten. Im Gegenteil. Aber nochmal sei gesagt: Jeder könnte zum Ausbeuter und Sklaventreiber werden, vielen mangelt es lediglich an der Gelegenheit. Es geht also nicht um "Die", es geht um UNS.

Zukunft der Arbeit oder Arbeit der Zukunft? Ich sehe nur folgende überlebensfähige Lösungen:

  • Vermögensdifferenzen zwischen arm und reich müssen deutlich reduziert werden.
    Lasst uns mutig suchtfreie Umstände schaffen, die ALLEN einen guten Wohlstand ermöglichen, und zwar ohne verrückte Entartungen. Das geht nur, wenn sich individueller Geldbesitz nicht ins unermeßliche steigert, mit bis zum Exzess erfundenem Kapital. Bä. Geldbesitz muss sich in einem Gemeinschaftsrahmen bewegen, wo man den Horizont noch sieht.
  • Es muss ein BGE geben, ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Denn oft ist es gar nicht der Job, der einem nicht gefällt, sondern die unmenschlichen Umstände. Wie fühlt sich denn ein Kurier (harter Job heute), ein Lagerarbeiter, ein Verkäufer, ein Müllmann mit einem BGE? Respektiert! Er weiss nämlich - ohne ihn wird der Job nicht gemacht. Aber der Job ist wichtig für die Gemeinschaft, nun ist die Gesellschaft abhängig von ihm. Schlagartig bringen andere Menschen jedem einzelnen den Respekt entgegen, den er verdient. Das macht die Menschen zu einer wichtigen Person, zu Recht. Das gibt seinem Job einen Sinn. Respekt und Sinn gibt man nicht so schnell auf, man macht seinen Job plötzlich gerne. Der gleiche Job ohne Sicherhheit (ohne BGE) schafft das nicht. Die Motivation ist auf Überleben, Dulden und Ertragen reduziert. Während man zeitgleich rund um die Uhr und von allen Seiten gewerblich gestalked und von kleinstauf zu Konsumsucht erzogen wird. Noch ein Bä

Wenn wir Vermögensdifferenz und BGE erreicht haben, können wir Geld eigentlich auch ganz abschaffen. Es wird schlichtweg nicht mehr nötig sein. Wenn es allen gutgeht und wir es verstehen, welches Potential durch Teilen freigesetzt wird, dann ist Geld obsolet. Alles eine Frage der Identifikation und des Einsatzes. Denken wir nur mal an die vielen technischen Errungenschaften der Geschichte. Die meisten Erfindungen wurden zwar durch Geld ermöglicht, aber die Visionen selbst kamen viel zu oft gar nicht von Reichen. Viele Visionäre mussten um die Finanzierung ihrer Idee kämpfen. Was für eine Energieverschwendung! Wie viele Visionen sind auf der Strecke geblieben, was könnten wir realisieren, wenn Geld den Menschen nicht im Weg stünde?

Aber welcher andere Weg auch immer - wozu Menschen in Lage sind, wenn Geld den Menschn dient und nicht andersherum oder wenn es kein Geld mehr gibt und die Menschheit frei von diesem Blendervirus ist, gesundend und getragen von der Gemeinschaft mit allen kreativen Möglichkeiten - da fängt das Unvorstellbare an. Das werde ich, Susanne Fritz, nicht mehr erleben, ich weiss. Aber die klare Vorstellung davon, die habe ich trotzdem. 


 

Schaut man sich Mitte 2017 das globale Vermögen weltweit an und würde es auf alle Erwachsenen umlegen,

hätte jeder Erwachsene inklusive Immobilien und nach Abzug aller Schulden ein Vermögen von 48.000€.

Könnt ihr euch diese Welt vorstellen, wo weltweit JEDER Erwachsene keine Schulden hat, mindestens ein Haus und 48.000€ besitzt??

Versuch es bitte, es wird megaspannend.

 


 

PS: 

Ich frage mich, was es braucht, um Geld ganz abzuschaffen.

Geld für alle, Mut und Engagement? Oder Krieg & Reset und danach erinnern sich ein paar der Überlebenden vielleicht an neue Ansätze?

Aktuell sieht es sehr nach Krieg aus, dem größten ever. Ob die Menschen danach endlich klüger wären?

Ich weiß nicht... San Francisco wurde ja auch wieder aufgebaut.