Männer & Kriege (3 Min)

Viele tausend Jahre überall wieder und wieder die gleichen Abläufe: ... Aufbau, Gier, Krieg, Zerstörung, Überleben, Aufbau, Gier, Krieg, ... Niemand hat das wirklich gewollt, oder doch? Das könnte also ewig so weitergehen. Gott weiß das, wir brauchen Hilfe. Deshalb hat sie uns kürzlich erst die Industrialisierung geschenkt, und einen Zeithauch später das Internet. Was wir alle suchen, aber innerlich kaum mehr spüren, obwohl es da ist, das können wir nun zumindest schonmal äusserlich herstellen: Vernetzung. Per Knopfdruck. Das können alle, sogar Frauen. Industrialisierung und Internet sind Geschenke, eine Art Joker, eine gute Zusatzkarte. Und mit Geschenken ist es wie im wahren Leben: Man darf damit machen, was man will. Möchten wir uns zerstören? Ist es das, was wir mit diesen Geschenken machen wollen?

Übrigens ist in vielen, wenn nicht sogar in allen Kriegen seit Menschengedenken etwas geschehen, was bisher weitestgehend unberücksicht geblieben ist: Wenn es Krieg gab, wurden aus Arbeitern Soldaten und aus Unternehmern Offiziere. Und die Frauen? Sie versorgten jetzt Haus, Hof und Familie alleine und wurden zudem Arbeiterin und nicht wenige sogar Unternehmerin. Während fast aller Kriege vollbrachten Frauen (wie so oft) im Hintergrund wahre Wunder, ohne Bildung. Vielleicht liegt die Lösung unseres globalen Bildungsproblems ja in Hauswirtschaftskursen... Frauen waren es jedenfalls, die Familie und Land maßgeblich zusammenhielten. War ein Krieg beendet, räumten sie auf, und wenn die Männer zurückkamen, gingen sie zurück zu den ihnen zugeteilten familiären und häuslichen Aufgaben. Noch nie hat man jemanden nach einem Krieg sagen hören, dass Frauen einen schlechten Job gemacht hätten. Wenn man die Disziplin 'Krieg verhindern' bei der Jobbewertung mal unberücksichtigt lassen möchte.

Nach jedem Krieg wird also aufgeräumt und die Menschen glauben, das Schlimmste endlich überwunden zu haben und es nun besser zu wissen. Aber das stimmt nicht. Bereits mit dem ersten Tag nach jedem Krieg wird damit begonnen, auf den nächsten Krieg hinzuarbeiten. Das würde keiner wahrhaben wollen, denn alle sind so ungaublich erleichtert und dankbar, dass die scheinbar schlimmste Zeit vorbei ist. Und dann ist man ja so intensiv mit aufräumen und aufbauen beschäftigt. Stück für Stück geht es voran und so merkt kaum jemand, dass die immergleichen Fundamente und Fassaden, die zu Krieg führen, ebenfalls wieder aufgebaut werden. Sie bekommen nur andere Gesichter und immer neue Namen.

Selbstbetrug macht es auch nicht besser, wie zum Beispiel Uns ging es noch nie so gut wie heute. Aha, wer ist denn uns? Wirtschaftswunder und Exportweltmeister Deutschland? Was bedeutet das denn, wenn meist ärmere Länder so viel aus einem der reichsten Länder der Welt kaufen (müssen)? 
Oder: Wir hatten noch nie so lange Frieden wie heute. Wo denn? Ausserdem ist das schon rein mathematisch gesehen sehr berunuhigend - je länger ein Frieden dauert, desto höher ist doch die Wahrscheinlichkeit für Krieg. 

Es wäre allerdings anmaßend zu denken, wir könnten unsere Erde zerstören. Wir können viel kaputt machen, ja, und möglicherweise rotten wir uns auch selbst aus. Dummer Genozid, mag sein, dass unsere Spezies auf so tragische Weise stirbt. Overkill hin oder her - aber das Leben selbst stirbt nie. Es bleibt die simple Frage, ob es Leben mit oder ohne Menschen gibt. Und was das für ein Leben sein soll, wenn wir mit dabei sein möchten.

  • Nicht zu vergessen, dass Krieg heute auch noch so einfach ist. Jahrtausende lang brauchte man allein für die Vorbereitung eines Krieges Jahre - es war eine Mammutaufgabe, Ausrüstung herzustellen oder Schiffe zu bauen, tausende Männer zu organisieren und über Jahre zu Fuß hunderte/ tausende Kilometer zum Erobern durch die Welt zu schicken und zu versorgen. Kämpfen musste man ja zwischendurch auch noch. Koch du heute mal nur 1 Tag für 10 Personen, ohne Supermarkt, ohne Strom, ohne Herd...
  • Oder das dritte Reich, schon mit modernerer Technik, aber trotzdem habe ich nie verstanden, wie ein kleines Land mit vergleichsweise wenig Menschen so viele Länder erobern konnte. Wie geht das?? Keine Ahnung! Aber ich weiß: 

Es ist offensichtlich scheissegal, wie hoch der Aufwand ist oder wie schlecht die Chancen stehen.

Die Kriege hat es gegeben. Jeden einzelnen. Und ist der Mensch reifer geworden?